Freitag, 4. Januar 2008

Zeichnung (extra für das Buch angefertigt)

Marisca Brinkmann(im Bild links) hier auf der Christmas Open Show 2007 in UK, lebt in Haarlem in den Niederlanden. Sie ist seit vielen Jahren Norfolk Terrier Züchterin (Kennel "of Queensborough"). Ihre Zeichnungen von Norfolk Terriern sind überall auf der Welt bekannt und sehr beliebt. Erstmals gibt es jetzt von ihr eine Zeichnung eines Welsh Terriers. Es ist der Weltsieger 2006 und jetzt auch BOB auf Crufts 2008.

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Ausstellungserfahrungen

Natürlich habe ich im Laufe der Jahre auch meine ganz privaten Erfahrungen mit dem Ausstellungswesen gemacht, die mal gut und mal schlecht waren.

Gleich in meinen ersten Würfen fiel mir eine kleine Hündin auf die sehr schön war .Sie war sehr neugierig, und zeigte ein aufmerksames Interesse an allem was um sie herum passierte. Menschen gegenüber war sie zutraulich und freundlich, ihren Artgenossen trat sie selbstbewusst aber niemals aggressiv gegenüber.

Cherly, so hieß diese Hündin, war nach einem Rüden gezogen, der damals in meiner Gegend sehr berühmt war und den alle mir bekannten Welsh-Züchter als Deckrüden benutzt hatten. So kamen viele der Nachkommen dieses Rüden irgendwann auf eine große Ausstellung. Alle Aussteller erhofften sich den Sieg. Aber keiner bekam eine gute Beurteilung, nur Cherly. Sie wurde damals sogar Bester Terrier der Ausstellung und gewann einen Sonderpreis .Auch in den darauf folgenden Jahren gab es in meiner Gegend keinen schöneren Welsh Terrier. Sie gewann damals noch viele Siegertitel, So hatte ich in meiner Zucht am Anfang gleich etwas Glück.

Später wollte ich auf den Ausstellungen immer wieder gewinnen, oft klappte es aber nicht. Ich war meist sehr aufgeregt, ob der zu erwartenden Beurteilung der Zuchtrichter. Mir wurde dann klar, dass meine Nervosität sich auch auf den Hund übertragen hatte. So konnte sich kein Sieg mehr einstellen

Erst nach dieser Einsicht wurde es wieder besser.

Erinnerungen

Eine der ältesten Terrierrassen der Welt ist der Welsh Terrier. Sie konnte sich schon immer eines großen Liebhaberkreises erfreuen, ohne jemals eine Moderasse geworden zu sein. Die mehr als 30 000 Welsh Terrier, die seit 1930 in das Zuchtbuch des Klubs für Terrier e. V. von 1894 (KfT) eingetragen wurden, sprechen da eine überzeugende Sprache. Von manchen Terrierenthusiasten werden sie auch als

„kleine Airedale“ bezeichnet.

Zu danken ist diese erfreuliche Entwicklung dem temperamentvollen, fröhlichen, aufmerksamen und kinderlieben typischen Terrierwesen und nicht zuletzt den vielen kompetenten und engagierten Welsh Liebhabern

In Deutschland verdienen Erich und Elfriede Braeckow sowie Otto und Edith Henze besondere Erwähnung, aber auch andere wie Karl Koppe aus Halle

Besonders viel hat die Rasse dem langjährig wirkenden Rassebetreuer Rolf Wernicke zu verdanken, der sich in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts bis zu seinem Tode besonders für die Popularität dieser Terrier eingesetzt hat .Zu seiner Zeit gab es pro Jahr über 800 Zuchtbucheinträge

Die Ursprünglichkeit der Rasse wird heute und auch in Zukunft dazu beitragen, dass sich noch viele Liebhaber für die Welsh Terrier finden werden.

Ein paar Geschichten über meine Welsh Terrier und viele gut gemeinte Ratschläge sollen helfen, die Rasse besser zu verstehen und allen Liebhabern viele schöne Tage mit ihren Welsh Terriern bescheren.

Loni hieß eigentlich Lex-Lohengreen Siewert-Welsh. Er war ein schöner Vertreter seiner Rasse und mir sehr ans Herz gewachsen. Liebenwürdig war auch er mir sehr verbunden. Ich glaube, dass er ohne mich nicht glücklich war. Niemals wieder konnte ich zu einem Hund wieder eine so enge Beziehung aufbauen. Leider musste er mich viel zu früh verlassen. Mein Herz hängt immer noch an ihm.

Dieses Gefühl veranlasste mich dieses kleine Buch zu schreiben um Vielen die Rasse nahe zu bringen und ähnlich schöne Erlebnisse mit einem Welsh Terrier zu haben. Welsh Terrier haben Ihre Liebe verdient.

Zuchtanfänge

Biene hieß meine erste Zuchthündin. Sie hatte vor meiner Zeit bei einem anderen Züchter schon einige Würfe bekommen und war dadurch erfahren in ihren Mutterpflichten. Ich stellte mir vor, dass es so für mich leichter sein würde, meinen ersten Wurf aufzuziehen. Sie hatte berühmte Vorfahren, sogar eine Weltsiegerin war darunter. Beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Zucht, so meine Gedanken. In der Nähe stand ein Deckrüde, von dem ich sie belegen ließ. Nach Wochen kamen die kleinen Welpen auf die Welt,

6 Stück, Es ging mit der Geburt alles gut und Biene sorgte sich sehr. Unser Glück schien vollkommen zu sein, endlich hatte ich meine eigenen Welpen, kleine Siewert-Welsh Terrier, darüber vergaß ich alles. So groß war meine Freude.

Damit die Hündin und der Wurf auch unter Kontrolle waren, hatte ich alle in der Küche untergebracht,

die Wurfkiste stand direkt am Fenster, weil es hier schön hell war und außerdem stand sie nicht so im Wege. Allerdings wurde beim Kochen das Fenster lange geöffnet, wegen der frischen Luft und damit der Dunst aus der Küche abziehen konnte.

Die kleinen Welpen machten bald sehr viel Krach. Oh dachte ich, ein sehr lebendigen Wurf und merkte nicht, dass alle erkältet waren .Die frische kalte Luft war durch das geöffnete Fenster immer auf die kleinen Welpen gefallen. Das konnte so ein neugeborener Welpe natürlich nicht vertragen und ich habe es nur einer einfühlsamen, klugen Tierärztin aus meinem Ort zu verdanken, dass doch alle am Leben blieben.

Unbedingt wollte ich eine Hündin und einen Rüden aus diesem Wurf behalten, die ausstellen und auch später damit züchten. So einfach war es aber nicht, denn so schön wurden mein Pärchen nicht.

Dem Rüden gegen über war ich zu dominant. Er wollte später nicht decken. Erst als ich ihn verkaufte, bekam er noch zahlreiche Nachkommen. Das war Addi.

Ada bekam Berli und diese später wiederum in jedem ihrer Würfe vorzügliche Welpen. Nicht immer sind berühmte Ahnen in der Zucht eine Garantie für weitere schöne Hunde Manchmal dauert es wieder Generationen bis sich ein Erfolg einstellt.

Welsh Terrier zu züchten, das bedeutet viel mehr, als nur einmal etwas Spaß an der Aufzucht kleiner Welpen zu haben. Der Züchter muss immer die Wurzeln der Rasse vor Augen haben und in diesem Sinn die Verantwortung für sein Produkt, die neuen Welsh Terrier, übernehmen.

Nur der Züchter, der das Wesen der Rasse versteht und eine Brücke zwischen heutigen Ansichten und den Ursprüngen der Rasse schlagen kann, sollte sich an das Abenteuer Zucht wagen. Nur derjenige, der weiß, welche Zuchtideen die Rasse bisher vorangebracht haben, und der diese Ideen in den heutigen Welsh Terriern wieder findet, der sollte versuchen, solche Welsh Terrier zu züchten, wie sie in diesem Buch beschrieben und gezeigt werden. Dabei gilt immer und für jedermann der Grundsatz, nur mit den besten Zuchttieren zu züchten. Wenn auch der Klub für Terrier in Deutschland für die Welsh-Terrier-Züchter Hilfe und Anleitung gibt, so braucht doch jeder Züchter für seine Zucht viel Zeit und Platz für seine Hunde.

Die Liebe zur Rasse allein ist kein Garant für eine erfolgreiche Zucht; es müssen ausreichend gute Kenntnisse über Zuchtprobleme dazukommen.